Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom 2015 angezeigt.

"Wir erleben eine Götterdämmerung"

Thomas Kistner zu Doping im Fußball und Korruption in der FIFA und im DFB Sein Buch "FIFA Mafia" gab vor drei Jahren einen tiefen Einblick in die Machenschaften des Weltfußballs. Zurecht stand es wochenlang auf Platz Eins der Bestseller-Listen. Mit "Schuss - Die geheime Doping-Geschichte des Fußballs" kümmert sich Kistner nun um ein verdrängstes Thema im Sport. Ich sprach mit ihm über unerlaubte Leistungssteigerung, über den Missbrauch von Schmerzmitteln und den Aufruhr in FIFA und DFB. Angesichts der Themen verwundert es nicht, dass das Gespräch deutlich länger dauerte als ursprünglich veranschlagt. Herr Kistner ihr neues Buch ist 400 Seiten und detailliert. Wie lange haben Sie für die Recherche gebraucht? Das lässt nicht so beantworten. Doping war schon länger ein Thema und ich hatte einzelne Nachrichten und Geschichten beiseite gelegt. Nach dem Abschluss von “FIFA Mafia” habe ich diese Dinge dann dann peau á peau aufgearbeitet und vervollständigt. Wie s...

Nicht der Logik beugen

Ein Gespräch über den Propheten und Menschen Mohammed Bei solch einem Angebot kann man nicht Nein sagen, aus unterschiedlichen Gründen.  Als ich also die Chance bekam,  mit Hamed Abdal-Samad zu sprechen, ergriff ich die Gelegenheit gleich beim Schopfe, sagte Ja und kramte alles hervor, was ich aus dem Studium noch über die Entstehung des Islams wusste. Bei unserem Telefonat zeigte sich Hamed Abdel-Samad ganz als zurückhaltender und leiser Gesprächspartner, der sich auch die Mühe machte, mir Laien Zusammenhänge  zu vermitteln. Dabei hatte es mir sein Schlusswort besonders angetan. Herr Abdal-Samad, warum dieses Buch jetzt? Von jetzt kann nicht die Rede sein. Ich habe lange Jahre an diesem Werk gearbeitet. Die Idee kam mir bereits 2005. Damals arbeitete ich an der Universität Erfurt und habe mir zum ersten Mal unter wissenschaftlichen Apsketen die Frage gestellt „Woher kommt der Islam?“. Der Auslöser war meine Beschäftigung mit der Ostkirche, mit der jüdisch...

"Meine Fans motivieren mich"

Rüdiger Hoffmann zu seinem 30-jährigen Bühnenjubiläum Manchmal braucht man zwei Anläufe, damit es gut wird. Auf jeden Fall war das zweite Interview mit Rüdiger Hoffmann von einer sachlichen Ebene geprägt. Dieser konnte im August auf 30 Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken und hat das Jubiläum mit einer neuen CD und einer Best-Edition begleitet. Lieber Herr Hoffmann, was motiviert Sie auch noch nach dreißig Jahren auf die Bühne zu steigen? Einiges! In erster Linie aber meine Fans. Solange die Leute und ich noch Spaß daran haben, werde ich auch weiterhin auf Tour gehen. Ein Ende möchte ich mir auf jeden Fall nicht setzen.  Welches war das prägende Erlebnis in dieser Zeit? Oder gab es mehrere? Auf welches Erlebnis warten Sie noch? Was könnte Sie auf der Bühne noch überraschen? Da gibt es so einiges in den 30 Jahren, die ich nun schon auf der Bühne stehe. Dieses Jahr feiere ich mein 30 jähriges Bühnenjubiläum, das freut mich sehr. "Der Hauptgewinner" wurde ...

"Ich war wie befreit"

Purple Schulz im Interview mit Sandra Witzel Dieses Gespräch hätte ich auch gern geführt. Schließlich gehörte Purple Schulz zu den Idolen meiner Jugend: locker-leichte Pop-Musik mit intelligenten Texten, immer politisch, aber leider immer unterbewertet von Feuilleton. Doch das große Glück hatte die Kollegin Sandra Witzel vom Offenen Kanal Nordhausen, es sei ihr gegönnt. Ich habe das Glück, es übernehmen zu dürfen. Hier nun das Gespräch in Auszügen. Was macht Purple Schulz aus ? In meinen Konzerten wird gelacht UND geweint. Ich singe über Dinge, über die andere oft nicht mal sprechen. Es sind aber nicht nur die sehr emotionalen Geschichten, die ich erzähle, sondern auch die Bandbreite bei deren musikalischer Umsetzung. Schon bei "Sehnsucht" und "Verliebte Jungs" war offenkundig, wie weit diese zwei Titel auseinander liegen. Was mir an den Konzerten aber am wichtigsten ist: dass niemand so nach Hause geht, wie er ge-kommen ist. Warum hat es bis zum Erscheine...

“Ich habe die letzten zwei Jahre genossen”

Dirk Schäfer im Interview zu den Reizen der Domfestspiele und des Chansons Ich muss zugeben, auch ich bin ein Fan von Dirk Schäfer geworden. Deswegen war ich froh, dass sich nach seinem 2015er Auftritt sich schnell und unkompliziert ein Interviewtermin finden ließ. Was meine gewerkschaftende Mutter zum Wochentag und zur Uhrzeit gesagt hätte, das bleibt hier einmal außen vor. Trotz der ungünstigen Uhrzeit entpuppte sich Dirk Schäfer als angenehmer Gesprächspartner, dem man die Freude am eigenen Schaffen anmerkte. als ergab sich ein echtes Gespräch und kein Frage-Antwort-Spiel. Wir redeten über das besondere Flair der Domfestspiele, über Chansons und die Lust am Inszenieren. Herr Schäfer, warum kommen sie so gern nach Gandersheim zurück? Ich habe die letzten zwei Jahre bei den Domfestspielen sehr genossen. Es ist schon etwas Einmaliges in dieser Gemeinschaft gemeinsam großes Theater produzieren zu können. Christian Doll hat die Domfestspiele in dieser Hinsicht weit nach vorn...

“Ich komme gern nach Göttingen”

Interview mit der Gambaistin Hille Perl Wenn meine Mutter, die alte Gewerkschafterin, wüsste, dass ich auch am 1. Mai arbeite, ja dann ... Aber es stand ein Interview mit Hille Perl auf dem Programm und trotz der frühen Morgenstunden ergab sich ein formloses Gespräch. Immerhin zählt die Dame zu den Besten ihres Faches. Im Rahmen der Händel-Festspiel geben Hille Perl und ihr Mann Lee Santana am 17. Mai ein Gastspiel in Schloss Herzberg. Im Interview sprach sie über den ganz besonderen Flair des Festivals. Frau Hille, ihre neueste CD ist “Born to be mild”, ein aus Alter Musik und Rockklassikern. Wie ist es zu dem Projekt gekommen? Ich bin nicht nur Profimusikerin, zumTeil bin ich auch Hobbymusikerin. Schon seit Jahren machen wir mit Nachbarn zusammen einfach so Musik. Unsere Band ist die Dead Poet Society und jeder hat etwas mitgebracht. Da kamen dann Songs von Pink Floyd oder The Band zusammen. Mein Mann, zum Beispiel, der spielt so gern diese wahnsinnig komplizierten...