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Es werden Posts vom 2013 angezeigt.

Schleich: Strauß hätte sich am Türstock aufgehängt

Der Kabarettist Helmut Schleich zur Großen Koalition und zu kantigen Typen Ein weiteres Steinchen aus dem Baukasten Thomas und die Kabarettisten. Ehrlich gesagt hatte ich Helmut Schleich nicht so richtig bis überhaupt nicht auf dem Schirm. Dann schickte mir der Verlag eine Ankündigung zu "Franz Josef Strauß - Mein Tagebuch von 1988 bis heute" zu und mein Interesse war geweckt. Nachdem ich das Buch dann gelesen hatte, wollte ich auch den Co-Autor befragen. Immerhin war FJS ein Pol in der Geschichte meiner Generation, eher so eine Art Anti-Pol. Die Liste seiner Missetaten und verbalen Entlgeisung ist sehr, sehr lang. Zuletzt hatte er mit der Festlegung auf Wackersdorf als Standort für eine Wiederaufbereitungsanlage nicht nur der Oberpfalz den Krieg erklärt. Auf der anderen Seite hatte gerade der Sozi-Hasser Strauß der DDR einen Milliardenkredit verschafft, der das System auf Jahre hinaus wieder stabilisierte. Und Strauß war der erste Politiker, der sich mit dem Kürzel FJS als...

Risiko und Chance zugleich

Vier Fragen an Viva Voce Am 7. Dezember gastierte das A-Cappella-Kommando im Kreuzgang Walkenried. Das konnte ich so nicht unkommentiert stehen und rückte Jörg und David anschließend noch einmal auf das Fell. Dies sind die vier entscheidenden Nachfragen: Ein Programm nur mit Weihnachtsliedern, wer ist auf die Idee gekommen? Jörg: Ein Veranstalter ist vor knapp viere Jahren an uns herangetreten und fragte uns, ob wir uns so etwas vorstellen könnten. Weil es mal was ganz anderes war, als die Party und gute Stimmung, die wir sonst auf der Bühne machen, haben wir spontan ja gesagt. Dann kamen uns auch gleich die ersten Ideen und nun sind wir seit bald zweieinhalb Jahren mit diesem Programm unterwegs, nicht nur mit diesem Programm, und es macht uns sehr viel Spaß. David (mitte) und Jörg (2. v.r.) standen dem Fragensteller kurz zur Verfügung.  Foto: Band   Aber mit Weihnachten ist das Programm thematisch doch eingeschränkt. Ist dies nicht ein großes Risiko? Jörg: Ja, e...

Eine Aufarbeitung war nicht erwünscht

Der Geologe Dr. Friedhart Knolle zum Grubenunglücks von Lengede und den wahren Helden “Das Wunder von Lengede” gehört zu den Gründunsgmythen der Bundesrpublik Deutschland.. Am 24. Oktober 1963 drangen etwa 500.000 Kubikmeter Wasser und Schlamm in die Erzgrube Mathilde in Lengede-Broistedt ein. Von der 100 Meter Sohle bis zur 60 Meter Sohle wurde der Schacht komplett überflutet. Das Wasser stammt aus einen Klärteich, der zuvor als Tagebau genutzt wurde und über einen schräg verlaufenden Stollen, einen sogenannten Bremsberg, mit der Grube verbunden war. 79 Kumpel konnten sich innerhalb kurzer Zeit selbst retten. Nach mehreren Anläufen wurden am 7. November 11 Bergleute aus 60 Meter Tiefe geborgen. In den Tagen zuvor waren bei zwei anderen Rettungbohrungen bereits 10 Verschüttete gerettet wurden. 29 Kumpel kehrten nicht heim. Herr Knolle, wie sind Sie an das Thema gekommen? Für Dr. Friedhart Knolle war das Unglück eine programmierte Katastrohe. Foto: Naturfreude Han...

Stelter: Es gibt eine Grenze

Bernd Stelter im Interview zu Programmen, Privatleben und Peinlichkeiten Ich bin wohl auf dem besten Wege der Gesprächpartner für die Komiker dieser Welt zu werden. Nach Profitlich, Schmitz, König, Hoffmann, Schmitt und zweimal Wischmeyer war nun also Bernd Stelter ander Reihe. Einen Termin zu finden, das wargar nicht so leicht. Ständig ging es zwischen mir, dem Veranstalter, der Agentur und dem Künstler hin und her. Wir hatten uns auf den letztmöglichen Termin geeinigt und eigentlich hatte ich für diesen Vormittag noch etwas anderes auf der Liste. Aber, na gut, bei solch einem Angebot. Also sass cih an diesem Donnerstagvormittag erwartungsfroh an meinem Arbeitsplatz und wartete auf den Anruf von der Kölner Vorwahl. Der Anruf kam aber nicht zur verabredeten Zeit und nicht in der Viertelstunde danach und auch nicht in der halben Stunde danach. Also rief ich beim Veranstalter an, der konnte sich nichts erklären und wollte mal nachfragen und zur Not gäbe es ja noch die Möglichkeit, da...

Peter "Eingehängt" Meyer: Hauptsache, ein Lied gefällt

Ein Interview mit einem Ur-Puhdy über deutsche Probleme, das Aufhören und musikalische Schubladen Meine ersten Erfahrungen mit den Puhdys müssen so in etwa auf das Jahr 1980 datieren. Mein Freund Axel "Bonzo" Thebes hatte damals eine umfangreiche Sammlung an Platten aus der DDR. Keine Ahnung, wei er dazu gekommen ist. Interessanterweise gab es auch unter uns Wessis die gleichen Grabenkämpfe wie im Osten. Puhdys, City oder Karat, das war für manchen eine Glaubensfrage und die Hartgesottenen,die schworen auf Silly. Mir war das egal, für mich waren die Puhdys erst einmal Lieder, die man mit ein paar Umdrehungen im Blut gut mitbrüllen konnte und das herausragende Kennzeichen war dieser Klangteppich. Aber schon kurze Zeit danach verlor ich die Puhdys komplett aus den Augen, schließlich gab es im Westen der 80er Jahre auf einmal aufregenden, neue Musik, dagegen klangen die Ost-Importe doch wie der musikalische Trabi. Nichtsdestotrotz war ich froh, als man mir ein Interview ...

Welke: Es wird ein falsches Spiel mit dem Welterbe betrieben

Der Montanhistoriker übt scharfe Kritik am Umgang mit dem Weltkulturerbe Dr. Peter Welke ist der Dorn im Fleisch selbstzufriedenen Welterbeverwalter. So bescheinigte der  Bergbau-Experte der Uni Bonn 2009 den Harzern, den Harzwasserwerken und den Niedersächsischen Landesforsten einen schlechten Umgang mit dem Kulturerbe (siehe unten). Er war der erste, der die Chancenlosigkeit eines Pumpspeicherkraftwerks im Oberharz erkannte und Recht behielt. Er warnte auch frühzeitig vor den Gefahren durch die schlecht gesicherten Altlasten des Bergbaus. Im September traf sich Dr. Peter Welke mit Gerhard Lenz, Direktor der Stiftung Weltkulturerbe Harz, und mit Dr. Stefan Winghart, Präsident des Niedersächsischen Landesamt für Denkmalschutz, zum Streitgespräch bei NDR 1 Radio Niedersachen zum Streigespräch. Das Thema: der Umgang mit dem Oberharzer Wasserregal. Im Vorfeld traf ich ihn zu Interview. Herr Doktor Welke, wie pfleglich geht der Harzer mit seinem Weltkulturerbe um? Das fragen Sie...

Bleimaier: Die Amerikaner wissen viel mehr als wir ahnen

Ein Detektiv zu den Gefahren und Erkenntnissen seines Berufs Zumindest in meiner Generation hat wohl jeder zweite Pubertierende davon geträumt, Detektiv zu werden. So 'ne coole Sau werden wie Phillip Marlowe oder so abgebrüht wie Sam Spade. Als ich vom Verlag das Angebot bekam, ein Interview mit dem Detektiv Roland Bleimaier zu führen, sagte ich spontan "Ja". Immerhin hat Roland Bleimaier seine Erfahrungen und Erlebnisse aus dreißig Jahren in der Sicherheitsbranche gerade in einem schönen Buch zusammengefasst. Ich muss aber gestehen, dass ich unseren Telefontermin fast verpasst hatte und Bleimaier mich dann anrief und nicht ich ihn, wie igentlich vereinbart. Die erste erschreckende Erkenntnis: er wusste zuviel über mich. Das zeigte mir eindrucksvoll, wie schnell man heutzutage an personenbezogene Daten kommt. Mittendrin nahm das Gespräch eine sehr aktuelle Wendung. Aus seiner Biografie wusste ich, dass Roland Bleimaier schon in den 80er Jahren Kontakt mit dem amerikan...