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Es werden Posts vom 2018 angezeigt.

Ich habe sieben Leben

Noch ein Interview mit Gregor Gysi Gregor Gysi ist wohl so etwas wie der letzte Pop-Star des Politikbetriebs. Zwar kommt er erst nächsten Jahrzur Lesung nach Osterode. Aber wir sprachen schon jetzt mal über Alter werden, besser zuhören und optimistisch bleiben. . Herr Gysi, Sie sind schon unterwegs auf Lesereise. Was sind ihre ersten Eindrücke? Die Veranstaltungen laufen gut, aber es gibt deutliche Unterschiede zwischen Ost und West. Das merke ich an den Fragen, die im Anschluss gestellt werden.  In Westdeutschland haben die Veranstaltungen einen aufklärerischen Charaktere, im Osten ist man eher an meiner bewegten Familiengeschichte interessiert. Der Titel ihrer Biografie lautet „Ein Leben ist zu wenig“. Wie viele Leben hätten Sie denn gern. Sieben Stück wie Che Guevarra. Nein, im Ernst. Mein erstes Leben waren Kindheit und Jugend. Dann kam mein zweites Leben als Student, mein drittes als Anwalt. Mein viertes Leben fand in der Umbruchphase der Wende mit all ihren Unwägbar...

Man braucht schon jede Menge Zuversicht

Interview mit Polarradler Richard Löwenherz Er kennt sich mit dem Wetter im Südharz und mit dem Klima in der Arktis aus. Erst im März war Richard Löwenherz mit Fahrrad in Jakutien am Ende der Welt. Nun ist er auf Vortragstour. Herr Löwenherz, sind Sie auch heute mit dem Fahrrad angereist? Nein, das ist dann doch zu umständlich, Zu meinen Vorträgen reise ich dann doch mit Bus und Bahn an. Sie bewegen bis zu 100 Kilo Gepäck. Wie kräftig sind eigentlich ihre Oberschenkel? Das habe ich noch nie gemessen. Zum Start sind sie normal, zwischendrin wohl deutlich dicker und zum Schluss, wenn ich dann abmagere, wieder dünner. Sie fahren auf dem Zimniks, Straßen aus Schnee und Eis, durch die russische Taiga und Tundra. Die Pisten müssen Sie sich mit den Lkws teilen. Ist es dabei schon mal zu gefährlichen Situationen gekommen? Nein, die Lkw-Fahrer gucken immer recht erstaunt, wenn sie mich sehen. Wir kommen dann immer ins Gespräch und fragen wohin und woher. Meist gibt es dabei au...

"Hilbert hatte seine Finger überall drin"

Interview mit Georg von Wallwitz „Meine Herren, dies ist keine Badeanstalt“ ist die Biographie des Göttinger Mathematiker David Hilbert. Am 12. Oktober stellt der Autor Georg von Wallwitz sein Buch beim Göttinger Literaturherbst vor. Im Februar 2013 hatten wir uns über Odysseus und die Sicherheiten an der Börse unterhalten. In diesem Jahr Ich sprach mit ihm den Reiz der Mathematik, den Wissenschaftsbetrieb und die Bedeutung Göttingens für das 20. Jahrhundert. Herr von Wallwitz, warum haben Sie sich für David Hilbert entscheiden und nicht für einen anderen Mathematiker? Hilbert hat sehr viele wissenschaftliche Entwicklungen, die das 20. Jahrhundert geprägt haben, beeinflusst und gefördert. Ob nun Einstein oder die Physiker, die die Quantenmechanik entwickelt haben oder auch am Bau der Atombombe beteiligt waren, alle waren sie bei Hilbert in Göttingen. Dort haben sie nicht nur rechnen gelernt, dort haben sie sich wichtige Impulse geholt. Er muss eine inspirierende Persönlichk...

Vorlesen ist ein intime Reise in die gemeinsame Fantasie

Heikko Deutschmann im Interview Im Fernsehen ist er ein Dauergast. Derzeit ist er im  Rahmen des Literaturfest Niedersachsen unterwegs. In Lingen und Osterode liest unter dem Titel "Von Menschen und Maschinen". Vorab sprach ich mit ihm über die Faszination des Vorlesens und über langfristige Zusammenarbeit. Herr Deutschmann, die Liste ihrer Hörbücher ist sehr lang. Sind Sie lesender Schauspieler oder schauspielender Vorleser? Das schließt einander nicht aus, sondern ergänzt sich. Ich lese wahnsinnig gern. Es ist schon schön, wenn die Leute kommen, um sich die Geschichten anzuhören. Zudem lese ich wahnsinnig gern vor. Das ist ein intimer Vorgang, wenn man sich gemeinsam auf die Reise in die Fantasie macht. Haben Sie ihren Kindern auch vorgelesen? Viel. Bis in den Schlaf hinein und darüber hinaus. Oft habe ich noch weitergelesen, auch wenn die Kinder schon schliefen, einfach, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Heikko Deutschmann liest bis tief in die Na...